Castle Freeman: „Der Klügere lädt nach“
Buchkritik
Für Sheriff Wing läuft es momentan nicht so gut: Seine Frau hat ihn wegen eines neuen Liebhabers rausgeschmissen, der Gemeindevorsitzende macht ihm wegen seines Faibles zur Selbstjustiz das Leben schwer, und für seine zunehmend verwirrter werdende Mutter muss auch eine Lösung gefunden werden, die nicht Seniorenresidenz heißt.
Davon erzählt Castle Freeman in seinem Roman „Der Klügere lädt nach“ gewohnt lakonisch, ohne ein Wort zu viel. Denn Quasselstrippen sind auch seine Protagonisten aus Vermont nicht. In der Abgeschiedenheit verständigt man sich wortkarg – und mit körperlicher Gewalt.
Wenn es der allgemeinen Lage hilft, nimmt es der Sheriff mit den Gesetzen nicht so genau und schreckt auch vor einem Mord nicht zurück, allerdings einem gut vorbereiteten.
So darf man sich auf einen weiteren Sheriff-Roman aus der Feder von Autor Freeman freuen.