30 000 Jobs in Gefahr nach Kaufhauspleite
London (dpa) Pleite eines der ältesten Warenhäuser in Großbritannien: Nach dem Insolvenzantrag der britischen Kaufhauskette Woolworths sind 30 000 Jobs in Gefahr.
London (dpa) Pleite eines der ältesten Warenhäuser in Großbritannien: Nach dem Insolvenzantrag der britischen Kaufhauskette Woolworths sind 30 000 Jobs in Gefahr.
Nach der Woolworths-Pleite in Großbritannien sind mehr als 30 000 Jobs in Gefahr.
Am Donnerstag begann die Suche nach einem möglichen Retter des Traditionsunternehmens. Es gebe bereits «Interessensbekundungen mehrerer Parteien» für Teile von Woolworths, erklärte Dan Butters vom Beratungsunternehmen Deloitte, das für die Abwicklung der Geschäfte zuständig ist.
Die mehr als 800 Kaufhäuser sollten vorerst bis nach Weihnachten geöffnet bleiben, und die Angestellten weiter Gehalt bekommen. Woolworth Deutschland ist ein unabhängiges Unternehmen und nicht von der Pleite von Woolworths in Großbritannien betroffen.
Mit dem Untergang von Woolworths hat die Finanzkrise ihr erstes bekanntes Gesicht bekommen, da «Woolies» bei den Briten hohen Nostalgie-Wert hat. Das Unternehmen, das im kommenden Jahr sein 100- jähriges Jubiläum feiern würde, hatte zuletzt Schulden von etwa 385 Millionen Pfund (457 Mio Euro) angehäuft. In dem Ende August abgeschlossenen ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres machte Woolworths einen Verlust von fast 100 Millionen Pfund. Der Aktienkurs brach binnen eines Jahres um 90 Prozent ein. Ein Verkauf für den symbolischen Preis von einem Pfund an das Sanierungsunternehmen Hilco war in letzter Minute gescheitert.
Premierminister Gordon Brown versprach schnelle Hilfe: «Wir sind fest entschlossen, den Menschen zu helfen, die nun Job-Probleme bekommen», sagte er. Neben der Einzelhandels-Sparte muss auch die zu Woolworths gehörende DVD-Lieferfirma Entertainment UK Insolvenz anmelden. Die Sparten Bertram Books und 2 Entertain sollen bestehen bleiben. «Wir arbeiten hart, damit jeder Verkauf des Unternehmens Jobs sichern kann», sagte Butters.
Woolworths wurde 1909 als Ableger der gleichnamigen US-Kette in Liverpool gegründet. Das Unternehmen steckt allerdings schon lange in der Krise, nachdem es immer mehr Konkurrenz von Supermärkten bekommen hat. In der Finanzkrise sank zudem die Kauflust der Briten. Marktexperten befürchten, dass nun weitere Einzelhändler in die Pleite gerissen werden können. «Das Auge des Orkans hat sich nun von den Banken auf den Einzelhandel verlagert», sagte Analyst Keith Bowman von Hargreaves Lansdown Stockbrokers.