Ex-Bauunternehmer Walter verurteilt
Augsburg (dpa) Der frühere Chef des Augsburger Walter-Bau- Konzerns, Ignaz Walter (72), ist vom Amtsgericht Augsburg wegen Untreue zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt worden.
Augsburg (dpa) Der frühere Chef des Augsburger Walter-Bau- Konzerns, Ignaz Walter (72), ist vom Amtsgericht Augsburg wegen Untreue zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr verurteilt worden.
Das Bauunternehmen von Ignatz Walter ging Anfang 2005 Pleite.
Nach Angaben der Augsburger Staatsanwaltschaft vom Freitag muss Walter zusätzlich eine halbe Million Euro an insgesamt 20 gemeinnützige Einrichtungen zahlen. Die Behörde bestätigte damit einen Bericht der «Augsburger Allgemeinen» (Freitag). Danach soll Walter seinem früheren Konzern und dessen Aktionären einen Schaden von rund 311 000 Euro zugefügt haben. Das Urteil erging als Strafbefehl, den Walter akzeptierte. Es ist damit rechtskräftig.
Die Staatsanwaltschaft hatte ihre Anklage zurückgezogen, nachdem Walter den verursachten Schaden eingeräumt hatte und alle Forderungen des Insolvenzverwalters im Rahmen des Ermittlungsverfahrens geregelt worden waren. Der Walter-Bau-Konzern war Anfang 2005 pleitegegangen. Von den damals rund 3900 Beschäftigten hatten etwa 600 sofort ihren Arbeitsplatz verloren, weitere 1900 waren in eine Transfergesellschaft gewechselt. Rund 12 000 Gläubiger hatten eine Gesamt-Forderungssumme von 3,4 Milliarden Euro angemeldet.
Der Insolvenzverwalter Werner Schneider hatte Walter auf eine Rückzahlung von rund 14 Millionen Euro verklagt. Inzwischen haben sich beide Seiten nach Angaben von Walters Münchner Anwalt in fast allen Angelegenheiten verglichen. Von den ursprünglich geforderten 14 Millionen stünden noch höchstens 1,5 Millionen Euro im Raum, sagte Rechtsanwalt Wolf-Rüdiger Bub der Deutschen Presse-Agentur dpa. Alle Verfahren seien bis auf zwei Fälle abgeschlossen. Walter hat inzwischen seine unter Zwangsverwaltung gestellte Konzernzentrale in Augsburg für rund 8,2 Millionen Euro zurück ersteigert.