Stefanie Kerkmann fand die vier Elsterküken schon am Freitag an der Straße im Dorfe unter einem Ast, in dem wohl deren Nest gehangen hatte. Nach Baumfällarbeiten war der Ast liegen geblieben - alle anderen hatten die Arbeiter des Gartenbaubetriebs Ungewitter gehäckselt. Darum vermutet die Anwohnerin, dass die Männer die Vögel sehr wohl bemerkt, sich dann aber bewusst nicht weiter darum gekümmert hätten. Das Nest lag kopfüber auf dem Asphalt und die jungen Vögel waren herausgefallen. „So eine Sauerei habe ich noch nie gesehen“, sagt Kerkmann.
Sehr um Vogelnester besorgt
Der Darstellung der Anwohnerin widerspricht Kai Waldhoff, Bauleiter bei Ungewitter, vehement. Er sei selbst vor Ort gewesen und habe gegen Mittag den Einsatzort verlassen. Dabei sei nichts von Vögeln zu sehen gewesen. Seine Firma sei im Gegenteil immer sehr um Vogelnester und auch den Erhalt der Bäume besorgt.
Was ihm allerdings aufgefallen sei: Am folgenden Montag sei auch das Gebüsch in der Nähe weg gewesen. Gerade in solchen Gebüschen finden sich immer wieder Nester. Es könne sein, dass es bei diesen Arbeiten, für die seine Firma nicht zuständig gewesen sei, herausgefallen sei. Für den gestutzten Baum, der sich in unmittelbarer Nähe eines Kindergartens befand, lag eine Fällgenehmigung vor.
Küken haben gute Überlebenschancen
Wie auch immer es zu dem Vorfall kam - den Küken geht’s gut. Stefanie Kerkmann hat sie an die Tierschutzorganisation Arche 90 übergeben, die sie an eine private Vogelaufzuchtstation in Waltrop weitergegeben hat. Dort haben sie gute Überlebenschancen.