BVB-Trainer Edin Terzic: „Es war wahrscheinlich der schönste Wechsel seiner Karriere“

Redakteur
Edin Terzic beantwortet Fragen von Journalisten.
BVB-Trainer Edin Terzic möchte mit seiner Mannschaft in der Vorbereitung intensiv arbeiten. © Florian Groeger
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Nach dem öffentlichen Training am Montag in Brackel sprach BVB-Trainer Edin Terzic in einer Medienrunde über den Stand der Vorbereitung, die Personalplanung und das bevorstehende Trainingslager.

Edin Terzic über…

…den Stand der Vorbereitung: „Die Zeit rennt. Wir wollen jeden Tag optimal nutzen, um die Jungs dahin zu bringen, dass sie bereit sind die ganze Saison durchzuhalten, fit zu bleiben und ab September im Drei-Tage-Rhythmus zu spielen. Wir werden jetzt hier in Dortmund noch eine gute Grundlage schaffen. Dann geht es nach Bad Ragaz ins Trainingslager, wo wir acht Tage hart arbeiten werden. Durch die beiden Testspiele werden wir herausfinden, wo wir gerade stehen. Und dann geht es auch schon wieder los. Auf das Spiel bei 1860 werden wir uns optimal vorbereiten.“

…die Saisonziele: „Wir werden uns jetzt nicht dazu äußern, was nächstes Jahr im Mai passiert. Sondern wir wollen uns wirklich gut vorbereiten auf die Saison und uns inhaltlich an die Themen rantasten. Wir wollen einfach guten und konstanten Fußball zeigen, wollen unsere Fans bei jedem Spiel begeistern, so dass sie es kaum abwarten können, uns wieder spielen zu sehen.“

…die Rückkehr der Nationalspieler: „Das fühlt sich gut an. Es wurde auch Zeit. Die Zeit, die jetzt verbleibt, um uns auf das erste Spiel vorzubereiten, ist sehr knapp. Deshalb ist es gut, dass alle Jungs wieder da sind und wir mit einer großen Gruppe trainieren können. Auch wenn diese Woche noch viel Organisation benötigen wird, weil wir am Donnerstag noch das Testspiel gegen den SC Verl haben. Das heißt, wir werden am Dienstag noch ein paar jüngere Spieler dazu holen, so dass wir uns in zwei Gruppen gut vorbereiten können, um auf einem ähnlichen Stand zu sein, bevor es ins Trainingslager geht.“

…den Fitnesszustand der Spieler: „Natürlich sind wir noch nicht bei 100 Prozent. Das werden wir höchstwahrscheinlich auch zum Saisonstart noch nicht sein, dafür ist die Zeit einfach zu knapp. Aber die Jungs haben Gas gegeben, sie waren sehr fleißig in der Sommerpause. Da haben sie versucht, individuell zu belasten und zu steuern – abhängig davon, wie sie bei den Nationalmannschaften zum Einsatz gekommen sind. Die Jungs haben alle ihre Läufe absolviert, wir mussten keine Strafen verteilen. Wir hoffen, dass wir das einfach auch auf dem Platz sehen.“

…Neuzugang Niklas Süle: „Er macht einen guten, einen offenen, einen klaren Eindruck. Er kennt das auch. Es war nicht der erste Vereinswechsel seiner Karriere, aber wahrscheinlich der schönste.

…Nico Schulz: „Wir haben mit jedem einzelnen Spieler gesprochen und mit jedem offen und ehrlich kommuniziert, wie wir mit ihm planen. Auf der Position haben wir in Prince Aning und Tom Rothe zwei gute Nachwuchskräfte. Bei ihnen wollen wir die Vorbereitung nutzen, um zu sehen, wie weit sie sind.“

…die Schwerpunkte des Trainings: „Die Schwerpunkte sind ganz klar: Wir müssen uns ganz schnell finden, eine solide Basis legen, wie wir gemeinsam angreifen wollen, wenn der Gegner den Ball hat und wie wir gemeinsam ein Tor erzielen wollen, wenn wir den Ball haben. Ein paar Themen aus den letzten beiden Testspielen haben wir aufgearbeitet und wollen sie im Test gegen Verl neu einfügen. Jedes Spiel gibt es genug Themen, um die wir uns kümmern werden. Die beiden Tests im Trainingslager gegen Valencia und Villarreal sind schon richtige Kaliber. Das wollten wir genau so haben, weil wir sofort da sein wollen von Tag eins an.“

Donyell Malen und Emre Can: „Sie waren am Montagmorgen schon hier. Wir belasten die Jungs sukzessive, um sie schnellstmöglich fit und bei 100 Prozent zu haben. Das wird bei dem einen oder anderen einen Tag länger dauern, bis er wieder bei uns ist. Aber wir sind guter Dinge, dass beide mit uns ins Trainingslager fahren und wir sie da voll einsetzen können.“

Giovanni Reyna: „Gio war lange raus. Er ist ein junger Kerl, der in den letzten zwölf Monaten extrem viele Rückschläge verarbeiten musste. Wir wollen jetzt nicht für den nächsten Rückschlag sorgen, sondern, dass er wieder Vertrauen in sich, in seinen Körper bekommt, dass er wieder den Spaß am Fußball hat. Deswegen gehen wir lieber vorsichtiger ran. Denn es geht darum, dass er ganz, ganz lange bei uns bleibt.“

Mateu Morey: „Er war ein Jahr in der Reha, hat im Gym und auf dem Platz viel im Ausdauerbereich gearbeitet – er ist fit. Bei ihm geht es darum, wie stabil er ist – sowohl körperlich als auch mental. Die Nummer muss man auch erst mal verarbeiten, dass man ohne Angst in den nächsten Zweikampf oder ins Kopfballduell geht. Da macht er einen hervorragenden Eindruck. Wir sind diejenigen, die das ein bisschen bremsen müssen, denn er sprüht vor Energie, vor Euphorie. Er möchte am liebsten sofort loslegen. Aber auch bei ihm gilt: Lieber noch den einen oder anderen Tag mehr Sicherheit, um gewissenhaft in die Saison zu gehen.“

…das Defensivverhalten: „Ich glaube nicht, dass die Neuzugänge sofort dafür sorgen, dass wir weniger Gegentore kassieren. Wir als Mannschaft sind dafür verantwortlich, Gegentreffer zu verhindern. Wir dürfen die Bälle nicht so einfach verlieren, wie wir das zum Beispiel auch beim Testspiel in Dresden getan haben. Das sind die Themen, an denen wir arbeiten müssen. Ansonsten wird es schwer, wenn wir in einem Spiel auf einmal 80 Angriffe verteidigen müssen. Wir wollen an der Kugel bleiben, wollen sauber bleiben in allen Aktionen, die wir haben, und dann verlassen wir uns auf die Jungs, die hinten stehen, um das Ganze in der Restverteidigung abzusichern oder einen Konter zu verhindern. Aber das ist ein Thema, das wir gemeinsam angehen. Wir haben uns bemüht, vom Transfermarkt Jungs dazu zu holen, denen das auch wichtig ist.“

…die Verantwortung der Neuzugänge: „Ich spüre die Verantwortung für Borussia Dortmund. Borussia Dortmund ist eine absolute Top-Mannschaft in Deutschland und ist auch in Europa eine richtig gute Marke. Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass viele Nationalspieler bei uns spielen und wir auch Nationalspieler dazu holen. Das ist der Weg, den wir seit Jahren hier gehen. Die einzige Verantwortung, die wir spüren, ist, dass wir unsere Fans Woche für Woche, an jeden Spieltag glücklich machen mit einer guten Leistung und am Ende gucken wir, was wir dafür bekommen.“

Salih Özcan: „Er hält den Klimmzug-Rekord, das ist ein gutes Zeichen. Salih ist ein topfitter Kerl. Er ist super angekommen hier und wir erhoffen uns sehr viel von ihm.“

Jude Bellingham: „Jude ist ein guter, fleißiger Kerl – auch im Gym. Aber wichtig ist ja nicht nur, dass es gut aussieht, sondern dass es stabil ist. Deshalb müssen wir da mit allen Jungs gut arbeiten.“