
Thomas Tuchel fiebert seinem Premieren-Spiel als Trainer des FC Bayern München gegen seinen Ex-Klub und Bundesliga-Spitzenreiter Borussia Dortmund entgegen. „Die Bedeutung ist uns sehr bewusst. Das wird ein heißes Match“, sagte der Nachfolger von Julian Nagelsmann vor dem Topspiel Zweiter gegen Erster am Samstag (18.30 Uhr, live auf Sky). „Das Spiel wird eine Signalwirkung haben“, sagte Tuchel zum Titelkampf mit dem BVB.
Bayern gegen BVB fast in Bestbesetzung
Am Freitag konnte der 49-Jährige nach den Länderspiel-Abstellungen erstmals mit dem kompletten Kader trainieren; mit Ausnahme der Langzeitausfälle Manuel Neuer und Lucas Hernandez sowie dem mit einer Muskelverletzung ausfallenden Stürmer Mathys Tel. „Die gute Nachricht ist, dass jeder Bock hat. Jeder möchte sich zeigen. Wir können aus dem Vollen schöpfen. Und wir wollen gewinnen“, sagte Tuchel. Auch der zuletzt verletzte Nationalspieler Jamal Musiala konnte die geheim abgehaltene Einheit am Freitag komplett absolvieren, wie der neue Bayern-Coach berichtete.
„Es war eine unruhige Woche für alle“, sagte Tuchel. Über Aufstellung und Taktik verriet er nichts. Es könne „eine unfaire Aufstellung“ geben, weil er nach so kurzer Zeit mit dem Team „wenig Argumente habe, jemanden draußen zu lassen“. Der BVB reist mit einem Punkt Vorsprung nach München, wo er die vergangenen acht Liga-Partien verloren hat.
Der Ticker der Pressekonferenz zum Nachlesen:
14.03 Uhr: Tuchel über die Wochen der Wahrheit: Meine Französischkenntnisse sind sehr hilfreich. Die Spieler freuen sich. Es hilft manchmal auch ein paar Zwischentöne zu erfahren. Ich bin sehr froh über meine Auslandserfahrungen. Es sind natürlich die Wochen der Wahrheit. Normalerweise ist der Klub gewohnt, zu führen, einen Vorsprung zu haben.
14.00 Uhr: Tuchel über den Chelsea-Abgang: Es war ein Schock, ich habe am Morgen schon gespürt. Es gab einen Termin. Es war ein sehr kurzes Meeting. Ich wollte nicht lange mit ihnen sprechen. Wir dachten, wir waren auf dem richtigen Weg, hatten einen super Verhältnis zu allen. Es schmerzt immer noch, die Leute nicht mehr täglich zu sehen. Jetzt habe ich eine neue Herausforderung gefunden.
13.58 Uhr: Tuchel über den Anschlag auf den BVB-Bus: Das Verhältnis zu Watzke hat geruht. Mit viel Ruhe glätten sich die Wogen. Das ist ausgeräumt. Der Tag des Anschlags war maßgeblich. Ich habe ihn auf eine komplett andere Weise erlebt als er. Daher kommen unsere unterschiedlichen Sichtweisen. Ich habe ihn im Bus erlebt, andere Verantwortungsträger nicht. Es war ein extremer Tag.
13.56 Uhr: Tuchel über die Bilder seines Händeschüttelns mit Ordnern: Einen respektvoller Umgang habe ich immer hinbekommen. Das gehört immer dazu. Das ist die Grundbedingung, dass ich höflich bin und mit einer guten Laune kommen. Sonst kann ich es von keinem anderen erwarten. Das ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Das hat für mich nichts mit dem Beruf zu tun.
13.53 Uhr: Tuchel über sein Temperament: Ich bin ruhiger geworden, aber die Ausnahmen bestätigen die Regel, wie die Auseinandersetzung mit Antonio Conte. Ich liebe das Spiel zu sehr, als dass es mich kalt lässt. Da macht es keinen Unterschied, ob ich mit 35 oder 49 an der Seitenlinie stehe. Ich glaube, dass es nicht ausbleibt, dass man kontrovers diskutiert. Es kann auch passieren, dass man sich streitet. Dass sich das für andere als schwierig darstellt, kann passieren. Ich glaube dass es uns immer gelungen ist, eine sehr leistungsorientierte, aber auch sehr wertschätzende Stimmung zu generieren.
13.51 Uhr: Tuchel über München: Ich habe in München mit Freunden gekickt. Es gibt für uns nichts Schöneres. Ich kann mich an ein Spiel erinnern, in dem ich mich selbst ausgewechselt habe. Ich hatte das Gefühl, ich bin der Hemmschuh. Ich bin jahrelang an der Allianz Arena vorbeigefahren, um zu meinem Job im Augsburg-Nachwuchs zu kommen. Es ist verrückt, bei einem so großen Verein Trainer zu sein. Ich genieße jeden Tag.
13.49 Uhr: Tuchel über seine erste Woche: Work. Eat. Sleep. Repeat. Von der Anzahl der Gespräche, Feedback, Aufgaben, Besprechung: Es hat sich wie einen Monat Arbeit angefühlt. Ich habe gut geschlafen. Es ist sehr anspruchsvoll und gleichzeitig das Beste, was es gibt. Ich bin sehr dankbar, auf diesem Niveau trainieren zu können. Das gibt mir sehr viel Energie.
13.47 Uhr: Tuchel über Julian Nagelsmann: Die Zusammenarbeit mit dem Trainerteam klappt hervorragend. Ich möchte meine eigene Eindrücke sammeln. Natürlich sind Leute aus dem Team von Julian geblieben. Von ihnen erwarte ich, dass sie auch vertrauensvoll mit mir umgehen. Ich persönlich habe keinen Kontakt zu Julian Nagelsmann gesucht. Ich möchte mir einen einen Eindruck machen und nichts mit dem verfälschen, was vorher passiert ist.
13.45 Uhr: Tuchel über Kimmich: Dass er über die Entlassung enttäuscht war, ist verständlich. Es ist total okay, dass er sich dazu geäußert hat. Für mich ist er ein Schlüsselspieler. Er verkörpert Bayern München. Wir haben schon miteinander gesprochen. Für mich ist es ein Geschenk, mit ihm zusammenzuarbeiten. Er nimmt mit Leon eine Schlüsselposition im Mittelfeld ein. Es ist wichtig, dass er weiß, wie ich ticke.
13.43 Uhr: Tuchel über die Startelf: Ich habe der Mannschaft gesagt, dass ich mich auf jeden freue. Manch einen wollte ich schon verpflichten, der ist dann aber zu den Bayern gewechselt. Es wird eine sehr unfaire Aufstellung, weil mir die Eindrücke fehlen. Ich habe auch die vergangenen Spiele nicht analysiert. Ich blicke eher nach vorne, will den Spielern Unterstützung geben.
13.42 Uhr: Tuchel über die Signalwirkung: Die ist groß, wir wollen die Tabellenführung zurück. Die Meisterschaft wird aber nicht entschieden.
13.40 Uhr: Tuchel über die Weiterentwicklung von Leroy Sane: Ich glaube, es wäre unfair, wenn wir Leroy da rausnehmen und ein Beispiel machen. Wir wollen alle ans Leistungslimit bringen. Der Spieler selbst muss den Willen bringen. Eine Unterschrift bei den Bayern erfordert mentale Stärke. Der Spieler muss täglich ans Limit gehen. Wir sind die ersten, die die Spieler mit Unterstützen pushen. Aber wir können es nie alleine schaffen. Diese Woche waren alle Start, jeder wollte sich zeigen.
13.38 Uhr: Tuchel über die Zeit in Dortmund: Das ist sechs Jahre her. Es macht wenig Sinn, es öffentlich umzurühren. Ich habe einen Haken dran gemacht. Die Stimmung ist sehr versöhnlich. Damit bin ich sehr fein. Als ich mit Paris in Dortmund gespielt habe, habe ich viele Leute umarmt. Wir hatten ein herausragendes Verhältnis auf dem Trainingsgelände. Viele haben es bedauert, dass ich gehen musste – ich auch. Es ist zu lange her, um mich da ärgerlich zu machen oder dass ich mich damit beschäftige.
13.36 Uhr: Tuchel über Uli Hoeneß: Der FC Bayern ist Uli Hoeneß. Es war mir ein Anliegen, vor der Unterschrift mit ihm zu sprechen. Ich habe ihm gesagt, dass ich mein Bestes gebe, um auf seinen Klub aufzupassen. Das war mir sehr wichtig.
13.35 Uhr: Tuchel über seine Ansprache: „Ohne Emotionalität kriege ich es nicht hin. Ich mache es nach meinem Bauchgefühl. Es kann mal Emotional, mal umgekehrt sein. Wir wollen der Mannschaft vermitteln, dass sie Potenzial hat. Wir wollen aber eine Emotionalität vorleben. Die Wichtigkeit der Tabellensituation: Das wird ein heißes Match.
13.34 Uhr: Tuchel über das Spiel: Wir müssen bei uns bleiben, ich weiß nicht, was Dortmund macht. Der Schlüssel ist das Vertrauen in uns. Wir können eine unglaubliche Wucht entfachen. Wir fühlen uns gut vorbereiten, ohne die Spieler zu überfrachten. Es war eine unruhige Woche.
13.32 Uhr Tuchel über die Stimmung in der Mannschaft: Die Taktik werde ich auf keinen Fall verraten. Wir entscheiden uns spät und lassen unsere Ideen reifen. Heute war das erste Training mit allen an Bord. Wir spüren eine große Energie, eine große Vorfreude. Die Bedeutung ist uns bewusst. Es ging darum, sich kennenzulernen, ein Gefühl füreinander zu bekommen. Es sind ein paar neue Ideen. Jeder hat da Bock drauf, möchte sich zeigen. Wir können aus dem Vollen schöpfen, außer Mathys Tel Lucas Hernandez und Manuel Neuer.
13.30 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt.
13.00 Uhr: Herzlich willkommen in unserem Live-Ticker. In 30 Minuten beginnt die Pressekonferenz mit Bayern-Trainer Thomas Tuchel vor dem Bundesliga-Topspiel gegen den BVB am Samstagabend (18.30 Uhr, live auf Sky).