„Falsche Polizisten“: Helfer bekommt Bewährungsstrafe

Die drei Angeklagten kurz vor Prozessbeginn im Januar 2021 an der Seite ihrer Anwälte. © Werner von Braunschweig
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Erstes Urteil im Prozess um eine perfide Trickbetrugsserie durch eine Bande von falschen Polizisten, die auch in Dortmund und Castrop-Rauxel zugeschlagen hat: Das Bochumer Landgericht hat am Dienstag einen Mann (32) wegen Beihilfe zum Betrug zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt.

Der Angeklagte aus Herne hatte zugegeben zu, am 11. Februar 2020 auf Anweisung seines mitangeklagten Vaters (58) 30.000 Euro Bargeld aus einem Pkw entgegengenommen und später an seinen Vater übergeben zu haben. Das Geld stammte aus einer Trickbetrugstat zulasten eines Seniors (86) aus Köln, der es aus Angst um sein Vermögen einem „falschen Polizisten“ übergeben hatte.

28 Taten deutschlandweit und fast 3 Millionen Euro Beute

Ob der jetzt verurteilte, offenbar nur an einer Tat beteiligte Angeklagte wirklich nichts von den Hintergründen um die „Polizisten-Bande“ gewusst hat, ließ das Gericht am Ende offen. Dass das Geld jedenfalls aus Straftaten stammte, habe auf der Hand gelegen, hieß es beim Urteil.

Der Prozess gegen den Vater (58) des jetzt Verurteilten sowie einen weiteren Mitangeklagten wird fortgesetzt. Laut Anklage geht es insgesamt um 28 Betrugstaten durch falsche Polizisten deutschlandweit mit einem Schaden in Höhe von fast drei Millionen Euro. In Castrop-Rauxel und Dortmund hatte die Bande im März 2020 bei zwei Senioren (83, 78) Wertgegenstände in Höhe von jeweils 200.000 Euro erbeutet.

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