NDR erklärt: Eskimo Callboy kam bei 1000 Bewerbungen unter die letzten 26

Die Band Eskimo Callboy wollte eigentlich zum Eurovision Song Contest. Daraus wird aber nichts, offenbar auch nicht, obwohl eine Petition auf  fast 100.000 Unterschriften kommt.
Die Band Eskimo Callboy wollte eigentlich zum Eurovision Song Contest. Daraus wird aber nichts, offenbar auch nicht, obwohl eine Petition auf fast 100.000 Unterschriften kommt. © Eskimo Callboy
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Fast 90.000 Unterschriften hat bisher die Online-Petition gesammelt, die Fans der Metalcore-Band Eskimo Callboy aus Castrop-Rauxel gestartet haben. Ziel der Aktion: Nachdem es die Band bei der Kandidaten-Auswahl für den Eurovision Song Contest (ESC) nicht in die letzte Runde geschafft hat, sollen die Musiker aus dem Ruhrpott doch noch zum Publikumsentscheid zugelassen werden.

Die Petition richtet sich an den Norddeutschen Rundfunk (NDR), der den Wettbewerb um die Kandidatur, also den deutschen Vorentscheid, austrägt. Die Fans werfen dem Sender vor, er würde nur Künstlern aus dem „Mainstream“-Pop eine Chance geben – und damit in Kauf nehmen, dass sich die Flaute der deutschen ESC-Ergebnisse der vergangenen Jahre weiter fortsetzt.

Mit der Unterschriftensammlung wollen die Fans den NDR nun dazu drängen, Eskimo Callboy über eine sogenannte „Wildcard“ in die letzte Runde einziehen zu lassen. Dort soll die Band die Chance bekommen, das Publikum doch noch von sich zu überzeugen.

944 Bewerbungen, 26 in der engeren Auswahl

Nun rechtfertigt der ESC-Teamchef des Senders die Entscheidung: „Von den 944 Bewerbungen kamen 26 in die engere Wahl, die sich der deutschen ESC-Jury in Berlin live präsentiert haben, darunter auch die Band Eskimo Callboy“, erklärt Andreas Gerling in einem schriftlichen Statement auf der Eurovision-Deutschland-Website.

„Nach langen Gesprächen und dem Abwägen von Für und Wider hat die Jury sechs Künstlerinnen und Künstler nominiert“, so Gerling weiter. Es sei ein Wettbewerb mit einer Jury-Entscheidung, das sei den Bewerbern vorab bekannt gewesen. Gleichwohl lud er die Initiatoren der Petition und die ESC-Fanclubs zu einem persönlichen Austausch ein. „Und nun lasst uns die sechs Künstlerinnen und Künstler, die in den Wettbewerb um das ESC-Ticket gehen, mit aller Kraft unterstützen!“

Frage nach dem Warum bleibt ohne Antwort

Auf die Frage unserer Redaktion, warum Eskimo Callboy nicht den Zuschlag bekommen hat, ging er nicht ein. Ob das Angebot von den Initiatoren angenommen wird, ist offen. Die Band selbst reagierte so, wie man es von ihr kennt: Sie nimmt die Situation gelassen. Sie reagierte mit einem ironischen Video-Clip auf ihre Niederlage.