Kurios: Dorstens „große“ Partnerstadt hat sogar einen Oberbürgermeister

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Dorstens sächsische Partnerstadt Hainichen hat jetzt einen Titel verliehen bekommen, der angesichts der Größe der Stadt überrascht. © Falk Bernhardt
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Zwischen Dorsten und Hainichen liegen etwa 560 Straßenkilometer, aber offenbar auch Welten. Denn die mittelsächsische Partnerstadt darf sich seit Jahresbeginn offiziell „Große Kreisstadt“ nennen, obwohl sie etwa neunmal weniger Einwohner hat als Dorsten.

Bis 1994 Kreisstadt gewesen

Die Blumenuhr, das Meisterhaus der Tuchmacher, das Gellert-Museum – sie haben Hainichen in der Region und darüber hinaus bekannt gemacht. Für den Titel „Große Kreisstadt“ sind sie allerdings unwesentlich. Den hat sich die Kleinstadt schon vor vielen Jahren verdient.

Tatsächlich war Hainichen schon bis 1994 Kreisstadt, verpasste es damals aber, einen Antrag auf „Beförderung“ zu stellen. Das holte Bürgermeister Dieter Greysinger (SPD) im vergangenen Jahr nach, und Sachsens Innenminister Roland Wöller ernannte Hainichen im November schließlich zur 53. Großen Kreisstadt im Freistaat.

So steht‘s seit dem 1. Januar auch auf den Ortseingangsschildern, allerdings hat der Titel nicht nur Symbolkraft. Wie der Mitteldeutsche Rundfunk berichtete, gibt es mehr Geld vom Land und mehr Befugnisse, etwa im Gewerbe- und Verkehrsrecht. Dafür war bislang das Landratsamt zuständig. „Städte wie beispielsweise Frankenberg oder Burgstädt, die fast doppelt so groß sind wie Hainichen, haben keinen Anspruch auf den Titel, weil sie nie Kreisstadt waren“, wird Dieter Greysinger vom Sender zitiert.

Für das Stadtoberhaupt hat sich der Titel gleichfalls bezahlt gemacht. Greysinger darf sich jetzt Oberbürgermeister nennen. Oberbürgermeister einer Stadt mit gerade mal 8.600 Einwohnern …