Dortmunder Arbeitsmarkt im Januar Das Jahr startet für Tausende Dortmunder in der Arbeitslosigkeit

Redakteur
Der Arbeitsmarkt in Dortmund zeigt saisonbedingt einen negativen Trend. Einige Branchen wie die Krankenpflege suchen dabei besonders häufig nach Arbeitskräften.
Der Arbeitsmarkt in Dortmund zeigt saisonbedingt einen negativen Trend. Einige Branchen wie die Krankenpflege suchen dabei besonders häufig nach Arbeitskräften. © picture alliance/dpa
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Die Arbeitslosigkeit in Dortmund ist in Dortmund zu Jahresbeginn gestiegen. Die Agentur für Arbeit bezeichnet das in einer Mitteilung als „erwartungsgemäß“ – und nennt dafür auch Gründe.

„Das ausgelaufene Weihnachtsgeschäft, der Kündigungstermin zum Jahresende, das Ende der zweieinhalb- und dreijährigen Ausbildungen führen alljährlich zu Jahresbeginn zu steigender Arbeitslosigkeit“, heißt es im aktuellen Monatsbericht.

Zweistellige Arbeitslosenquote

Dadurch sei die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 1.166 Personen oder 3,3 Prozent auf 36.058 Personen gestiegen. Damit liegt sie 3,1 Prozent über dem Wert im Januar des Vorjahres.

Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen steigt um 0,3 Prozentpunkte auf 11,2 Prozent (Januar 2022: 10,9 Prozent).

„Betroffen sind nahezu alle Personenkreise, insbesondere aber ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger“, heißt es in der Analyse.

Hinzu kommt: Fast 1000 Personen mehr sind in der „Unterbeschäftigung“ registriert. Hierunter werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen erfasst, die nicht als arbeitslos gelten, etwa weil sie beispielsweise an einer Qualifizierungs- oder Beschäftigungsmaßnahme teilnehmen, im Vorruhestand oder erkrankt sind.

Die Unterbeschäftigungsquote liegt im Januar 2023 bei 14,6 Prozent (Vormonat: 14,3 Prozent).

Diese Branchen suchen

Zudem liegt die Jugendarbeitslosigkeit laut Agentur „weiterhin noch deutlich über Vorkrisenniveau“. 3008 Menschen unter 25 sind in Dortmund ohne feste Anstellung.

Das trifft auf eine insgesamt niedrige Nachfrage nach Arbeitskräften. Mit 526 wurden mehr als 200 Stellen weniger gemeldet als im Dezember 22. Auch gegenüber dem Vorjahres-Januar geht die Zahl deutlich zurück.

In Dortmund gibt es 4.263 offenen Stellen. Die meisten davon entfallen auf die Berufsgruppen Lagerwirtschaft, Verkauf, Gesundheits- und Krankenpflege sowie Altenpflege.

Hier liegt Potenzial

Melanie Flusche, Geschäftsführerin Operativ der Agentur für Arbeit Dortmund, sagt: „Der Anstieg bewegt sich im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Die Unternehmen tun aktuell alles dafür, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu halten.“

Trotz der „anhaltend angespannten weltpolitischen Lage“ zeige sich der Arbeitsmarkt stabil.

Es gebe „auch in diesen schwierigen Zeiten“ Wachstumspotenzial auf dem Arbeitsmarkt. „Für qualifizierte Kräfte bieten sich weiterhin gute Chancen“, sagt Melanie Flusche.