Nach mehr als vier Jahrzehnten wird sich der Verein Gefangeneninitiative Ende August 2020 auflösen. Derzeit wickeln die Mitarbeiter Regina Merkel und Herbert Kortländer alles ab. Noch steht in den Sternen, wie es mit den Bewohnern der Hermannstraße 78 weitergeht.
Bis zu zehn ehemalige Strafgefangene gleichzeitig sind in vier Wohnungen untergebracht, sodass sie eine direkte Betreuung durch den Verein erhalten – mit dem Ziel, schnellstmöglich wieder ein eigenständiges Leben führen zu können.
Derzeit verhandelt der VSE mit dem LWL
Hoffnung auf eine gesicherte Zukunft für die Betroffenen könnte aber der Verbund Sozialtherapeutischer Einrichtungen (VSE) machen. „Wir haben Interesse, das Angebot zu übernehmen“, sagt Henning Bruns vom VSE auf Anfrage. Derzeit liefen Verhandlungen mit dem LWL, der auch schon wesentlicher Förderer der Gefangeneninitiative war. Schließlich könne das Konzept nicht einfach eins zu eins übernommen werden.
Unter anderem muss nach Informationen dieser Redaktion aller Voraussicht nach ein neuer Standort in Dortmund gesucht werden. Denn das Ende der Gefangeneninitiative Ende August 2020 ist auch das Ende des Mietvertrages für das Gebäude an der Hermannstraße.
Henning Bruns jedenfalls hofft, im Herbst oder Winter Klarheit zu haben: „Dann haben auch die Bewohner Planungssicherheit und die Gefangeneninitiative müsste nicht aufhören, neue Menschen aufzunehmen.“
Ist 1987 geboren und arbeitet seit 2012 bei Lensingmedia. Ist Ende 2017 in Dortmund angekommen und schreibt seit Anfang 2019 die Geschichten aus dem Stadtbezirk Hörde auf.
