
Für viele Dortmunder war er die Radiostimme in der Stadt. Rund 30 Jahre hat Dietrich Hellmann Sendungen beim Dortmunder Lokalsender Radio91.2 moderiert. Das letzte Mal saß er kurz vor Weihnachten 2021 im Studio an der Silberstraße vor dem Mikrofon. Dietrich Hellmann ist am Samstag (25.3.) nach langer Krankheit im Alter von nur 61 Jahren gestorben.
Wie beliebt er als Moderator war, zeigt auch die Anteilnahme in den sozialen Medien, die sich nach Bekanntwerden seines Todes, Bahn brach. Innerhalb einer Stunde gab es mehrere Hundert Reaktionen. „Die Stimme meiner Kindheit“ und „die schönste Stimme im Radio“ waren nur zwei von vielen Kommentaren.
„Sag mal, Markus, steht irgendwas in der Zeitung . . .?“, war Hellmanns kultiger Anfangssatz bei den Gesprächen, die er in den gemeinsamen Morgensendungen mit Markus Bauer führte. Dafür wurden beide mit dem Lfm-Hörfunk-Preis der Landesanstalt für Medien für die beste Moderation ausgezeichnet. Viele Dortmunder sind mit der Sendung morgens aufgestanden. Bauer sagt über seinen Co-Moderator: „Dietrich war ein besonderer Mensch: humorvoll, schlagfertig und schelmisch. Und das haben die Hörer gemocht.“
„Tif – Toll ist Freitag“
Auch an Hellmanns Spruch „Tif – Toll ist Freitag“ werden sich viele Radiohörer aus Dortmund gern erinnern. „Dietrich Hellmann war lange Zeit der bekannteste und beliebteste Moderator in Dortmund“, sagt Radio91.2-Chefredakteur Mathias Scherff.
Doch immer wieder musste Hellmann wegen seiner Krankheit Moderationspausen einlegen. Und jedes Mal riefen Hörer an und wollten wissen: „Wo ist Dietrich?“. „Wenn er wieder da war, war die Resonanz groß“, sagt Scherff.
„Ein ganz Großer am Mikrofon“
Mit Dietrich Hellmann verliere Radio91.2 einen der prägendsten Moderatoren der Sender-Historie, so Scherff: „Er war ein ganz Großer am Mikrofon, der mit seiner ganz speziellen Art des feinen Humors und seiner großen Zugewandtheit den Hörern in Erinnerung bleiben wird. Egal, was um ihn herum passierte, es war ihm immer ein Anliegen, den Menschen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.“
Eine typische Kostprobe: „Wer hat heute die Brote gemacht? Die Scheiben sind doppelt so groß wie sonst“, sagte Hellmann zu Bauer. „Aber du hast doch eine große Klappe“, sagte Bauer. Hellmann: Ja, für raus, aber nicht für rein.“
Sollte es ihm tatsächlich mal passiert sein, dass er vergaß, das zu sagen, auf das alle am Ende warteten – „Es wird ein schöner Tag“ – dann klingelte im Sender das Telefon. Am anderen Ende besorgte Hörer, die fragten, warum Hellmann ihnen keinen schönen Tag gewünscht habe, erzählt Markus Bauer.
Dietrich Hellmann bleibt unvergessen. Er hat bleibende Spuren in der Dortmunder Radiolandschaft hinterlassen.