Immer weniger Kinder können schwimmen - was nicht immer am fehlenden Willen der Eltern liegt, sondern auch ganz einfach an fehlenden Wasserzeiten. Im nächsten Jahr fallen im Stadtbezirk Hörde weitere Zeiten bei der Schwimmschule weg. Gesucht werden nun dringend kleinere Bäder, die verschiedene Gruppen aufnehmen können.
Die Sanierung war der Stadt Dortmund zu teuer
Eines dieser Bäder, das sich für einen Kinderschwimmbetrieb, aber auch für Wasserangebote aller Art eignen würde, liegt seit 10 Jahren im Dornröschenschlaf. Im Untergeschoss der Eintracht-Grundschule in Holzen. 2009 wurde hier das Wasser abgelassen. Die Schäden an den Leitungen und am Bad selbst waren zu groß, eine Sanierung war der Stadt Dortmund zu teuer.
Also ließ man das Bad so, wie es war. Nebenkosten verursachte es trotzdem. Der Raum muss geheizt werden, da sich darüber die Grundschule befindet. Die SG- Dortmund-Süd hatte kurz nach der Schließung einen ersten Anlauf genommen, das Bad zu übernehmen, der Versuch scheiterte jedoch. Dann versuchte der TSC Eintracht sein Glück. Eine Wiederinbetriebnahme des Lehrschwimmbeckens wurde zwischenzeitlich geprüft. Man kam zu dem Ergebnis, dass sich eine Sanierung für den Verein, auch bei einer langfristigen Nutzungsüberlassung, nicht wirtschaftlich darstellen lasse.
Es kommt Bewegung in die Sache
Jetzt scheint sich aber in der scheinbar endlosen Geschichte wieder etwas zu tun. So gab die Stadt Dortmund bekannt, dass vor den Herbstferien Anfragen von zwei unterschiedlichen Personen eingegangen seien, die das Bad in Eigenregie sanieren und betreiben möchten, vorausgesetzt, dass dies irgendwie wirtschaftlich darstellbar sei.
„Möglicherweise gibt es über ein Förderprogramm des Landes ,Moderne Sportstätten NRW 2022‘ hierzu eine finanzielle Unterstützung für Vereine. Es hat einen ersten Besichtigungstermin gegeben. Das Ergebnis der Prüfung steht noch aus“, sagt Stadtpressesprecher Michael Meinders.
Dies könnte auch einen Chance für den TuS Holzen Sommerberg sein. Der hatte 2017 einmal eine Anfrage gestellt, die Umkleidekabinen und Duschen, die sich neben dem Lehrschwimmbecken befinden, nutzen zu dürfen. Der Grund: Das benachbarte Stadion hat keine eigenen Sanitärräume. Geduscht und umgezogen wird sich in der Turnhalle Heinrich-Pieper-Straße. Damals scheiterte die Sanierung der Schwimmbad-Duschräume ebenfalls an den Kosten. Vielleicht geht nun aufgrund des Förderprogrammes etwas.
Für die Eintracht-Grundschule und viele Vereine, die dringend Wasserzeiten suchen, wäre die Wiedereröffnung des kleinen Schwimmbades wohl die beste Nachricht seit Langem.
Jörg Bauerfeld, Redakteur, berichtet hauptsächlich in Wort, Bild und Ton aus dem Dortmunder Süden.