Mit dem offenen Auge für Talente in die vierte Landesliga-Saison
VfL Kemminghausen
Thomas Faust will Fußball-Landesligist VfL Kemminghausen mit jungen Spielern ins gesicherte Mittelfeld bringen. Der Zusammenhalt innerhalb des Teams soll helfen.

Das ist der Kader des VfL Kemminghausen für die Landesliga-Saison 2018/19. © Schütze
Zehn Abgänge, 14 Neue! Auch der VfL Kemminghausen reiht sich in die Liste der Klubs ein, die um eine Fluktuation nicht herumkommen.
VfL spielt unauffällige, solide Rolle
Mit vielen jungen Leuten geht der Traditionsverein vom Gretelweg in die immerhin schon vierte Landesliga-Saison, was inmitten der unruhigen Amateurfußball-Zeiten jedoch auch schon etwas Stabilität bedeutet. Thomas Faust beginnt als Trainer auch schon sein drittes Jahr. Nach den schlagzeilenträchtigen Großkreutz-Jahren spielt der VfL eine fast unauffällige, solide Rolle.
Wenn Thomas Faust nun einen Platz im gesicherten Mittelfeld („das wäre schon ein beachtlicher Erfolg“) anstrebt, darf er sich auf ein Umfeld verlassen, das völlig im Gegensatz zu den vielen Wechseln steht: Langjährige Betreuer und Begleiter verfolgen jedes Training, nach dem Spiel bleiben fast alle gemeinsam im Vereinsheim und gehen dann eine Straße weiter zu Vereinswirt Abi. Der gute, alte Amateurfußball macht den VfL zu einem besonderen Verein.
Zusammenhalt gilt es zu pflegen
Diesen Zusammenhalt gilt es zu pflegen. Das erwartet Trainer Faust, der den ehemaligen Kemminghauser Reza Hassani als Sportlichen Leiter zur Seite hat, auch von den vielen Neuen. Dass Mohamed Yarhdi diesen Geist lebt, dürfte gerade Hassani wissen. Er entdeckte den Mittelfeldspieler vor einigen Jahren als Trainer des TuS Eichlinghofen für seinen TuS. Dann wechselte er zum Kirchhörder SC in die Westfalenliga. Der Stammspieler kommt zum Gretelweg, da er in Hassanis Fahrschule Fahrlehrer werden möchte.
Damit auch die anderen Neuen auf dem Feld richtig abbiegen, bremsen oder Gas geben, dafür sorgt Faust in intensiven Trainingseinheiten. „Zunächst geht es um die Fitness.“ Dass Cahine Ballout, ein sehr veranlagter Offensiver von SW Wattenscheid, Rückkehrer Jonas Keimer und der Ex-Eichlinghofer Kemal Avci im Faust-System schnell die Orientierung finden, dürfte ein Plus sein. Kurzfristig kam auch noch Offensivkraft Louis Osmani vom Lüner SV dazu. Er überzeugte Thomas Faust auf Anhieb.
Ohne Erfahrung geht es nicht
Denn ohne Erfahrung gehe es nicht, so Faust. Alle weiteren Akteure kommen aus verschiedenen Juniorenbereichen oder spielen nur ein paar Jahre im Seniorenbereich. „Als Trainer eines Vereins, der finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, muss ich immer ein offenes Auge für Talente haben“, sagt Faust.
Dass in Felix Fälker und Nico Kaufmann zwei Innenverteidiger gingen, bringt den Coach dazu, gerade die Abwehrfunktion zu erneuern. „Ich studiere zwei Systeme ein, eins mit Dreier-, eins mit Viererkette.“ Allzu viele Neuerungen möchte Faust seinen Jungs auf dem Platz nicht zumuten. Doch mit der Pflege des Bestehenden fahren sie in Kemminghausen nicht schlecht.