
Nach Stationen bei zahlreichen Vereinen und zwei Aufstiegen in die Bezirksliga beendet Björn „Bilbo“ Scharfe seine Fußball-Karriere. Bei seinem letzten Klub, dem VfR Sölde, zollte er einer hartnäckigen und langwierigen Verletzung Tribut.
„Ich habe schon seit längerem Probleme mit der Hüfte. Das ist etwas komplizierter. Die Probleme sorgen dafür, dass meine Beine dann sehr schwer werden“, erklärt Scharfe. „Dann habe ich für mich festgestellt, dass das Ganze keinen Sinn mehr macht.“ Auch der hohe Zeitaufwand mit drei Trainingseinheiten beim VfR Sölde hätten einen Teil zu seiner Entscheidung beigetragen.

Daran litten auch seine Einsatzzeiten beim Bezirksligisten unter Trainer Marco Nagel. „Ich glaube, es gab keine Saison, bei der ich so oft auf der Bank saß. Das war ich gar nicht gewohnt. Der Verein und der Trainer konnten da aber nichts für. Das lag an mir“, so der 31-Jährige, der bei seinen Stationen eigentlich immer zu den absoluten Leistungsträgern zählte. So teilte er seine Entscheidung Mitte Dezember dem Sölder Trainer mit.
Der hatte mit so einer Entscheidung nicht gerechnet: „Ich war zunächst schon überrascht. Wir hätten mit Björn gerne weiter gemacht. Er ist ein top Junge“, reagiert Marco Nagel mit Bedauern. Dennoch kann er die Beweggründe seines ehemaligen Schützlings nachvollziehen: „Ihm wurde es zu viel und sein Körper streikt. Ich kann das voll und ganz nachvollziehen. Gesundheit geht da absolut vor.“
Sportlich ist das für Sölde ein herber Verlust. „Er hat eine brutale Geschwindigkeit mitgebracht. Er kam auch sehr gut an in der Mannschaft und wir waren schwer begeistert, als er zu uns gekommen ist“, lobt der Söldner Coach den Offensivmann in den höchsten Tönen.
Auch der 31-Jährige fühlte sich in Sölde offenbar sehr wohl: „Marco ist ein super Trainer. An ihm und dem Verein lag es nicht.“ So möchte sich der schnelle Offensivspieler in Zukunft öfter am Sölder Sportgelände blicken lassen. Aktuell braucht Scharfe aber erst einmal Pause vom Fußball: „Jetzt ziehe ich mich ein bisschen zurück. Ich würde mich sonst nur selber bestrafen, wenn ich jetzt jedes Wochenende am Sportplatz wäre.“
Comeback in der Kreisliga B?
Ob er in der Zukunft irgendwann nochmal die Fußball-Schuhe schnüren will, vermag der Ex-VfL-Spieler aktuell noch nicht zu sagen: „Eigentlich war es für mich endgültig. Aber ich kenne mich ja, irgendwann wird es mich wieder jucken.“ Auf Bezirksliga-Niveau wird man ihn allem Anschein nach aber nicht mehr sehen. „Mal schauen, vielleicht reicht es auch nur noch für die Kreisliga B.“