Viele Zuschauer saßen auf der Empore des Ratsaals, als der Ausschuss für Sicherheit und Ordnung am Dienstag tagte. Es waren überwiegend Feuerwehrleute, die sich für die Debatte interessierten. Denn es ging um vier Feuerwehrgerätehäuser, die schon lange nicht mehr den Ansprüchen genügen.
Dringender Handlungsbedarf
Von dringemdem Handlungsbedarf war die Rede, zumal es in einem Feuerwehrgerätehaus sogar Brandschutzmängel gibt. Nur weil die Feuerwehr sich mit Bränden auskenne, sei das nicht zuzumuten, machte Renate Schulz-Matthée (Grüne) deutlich. Und auch Ausschussvorsitzender Herbert Jahn (CDU) erklärte, „wir leisten uns, dass Feuerwehrleute nach einem Einsatz nicht duschen können. Sie müssen dreckig nach Hause.“
Garantie für sieben Löschzüge
Vorher hatte Rüdiger Billeb in einem ausführlichen Antrag die Sicht der SPD dargelegt. „Die Feuerwehr ist das wichtigste Ehrenamt. Wir brauchen klare Verhältnisse.“ Deshalb sollten die sieben Löschzüge in ihrem Bestand garantiert werden. Nur so könnten die Hilfszeiten von 8 Minuten auch in der Peripherie eingehalten werden.
Außerdem forderte er den Neubau von vier Gerätehäusern bis 2024 für die Löschzüge Niederaden, Horstmar, Nordlünen/Alstedde und Beckinghausen. Ab 2021 würde demnach in jedem Jahr eines fertig. In Niederaden gibt es solche Mängel, dass die Nutzung schon eingeschränkt ist. Die Wachen Brambauer und Wethmar wurden bereits neu gebaut. Paul Janhke (CDU) regte in einem Antrag die Prüfung an, alternativ auch extern bauen zu lassen.
Mehr Freiwillige Feuerwehrleute gewinnen
Zusätzlich erwartet die SPD von der Verwaltung ein Konzept zur dauerhaften Steigerung der Mitgliederzahlen in der Freiwilligen Feuerwehr. Problematisch sei oft die Verfügbarkeit während der Arbeitszeit. Ziel müsse es sein, mehr als 300 Freiwillige zu haben. Seit 2014 habe es einen Zuwachs um 10 Prozent von 243 auf 266 Mitglieder gegeben.
In einem weiteren Punkt ging es um die Anschaffung eines Messwagens. Die war eigentlich schon 2015 vorgesehen und immer wieder verschoben worden, weil eventuell das Land einen Wagen kaufen wollte. „Es kann doch nicht sein, dass wir im Nordkreis 1 Millionen Euro für Sirenen ausgeben und keinen Messwagen haben, um Schadstoffe festzustellen“, so Jahn.
Diskussion um Messwagen
Das Land kauft diese 133.000 Euro teuren Wagen nach einem Verteilerschlüssel für die Kreise. Jetzt soll geprüft werden, inweiweit Lünen davon profitieren kann. Dazu soll der Kreis um eine Stellungnahme gebeten werden.
In diesem Zusammenhang will der Ausschuss den Kreisbrandmeister und den Kreis-Feuerwehrdezernenten einladen.
Einstimmig nahm der Ausschuss den SPD-Antrag mit dem Zusatz der CDU an. Das letzte Wort dazu hat der Rat, der am Donnerstag (14. Februar) um 17 Uhr zusammenkommt.
Lünen ist eine Stadt mit unterschiedlichen Facetten. Nah dran zu sein an den lokalen Themen, ist eine spannende Aufgabe. Obwohl ich schon lange in Lünen arbeite, gibt es immer noch viel zu entdecken.
