
Der Lüner Thomas W. war entsetzt, als die Deutsche Post ihm mitteilte, dass der Postfachstandort an der Kurt-Schumacher-Straße zum 25. März aufgelöst wird. In einer E-Mail an die Redaktion schreibt er, dass ihm die Post die schlechte Nachricht am 15. März per Brief mitgeteilt hat. Dass die rund 100 Postfächer von dort umziehen mussten, war nur eine Frage der Zeit, heißt es von Postsprecher Rainer Ernzer.
„Natürlich frustriert der Wechsel des Standortes die Kundinnen und Kunden, die nah am Standort Kurt-Schumacher-Straße gewohnt haben. Andere, die näher am neuen Standort wohnen, wird es dagegen freuen. So ist das nun mal“, sagt Ernzer. Der neue Standort der Postfächer an der Bebelstraße 163 liegt ungefähr 3,5 Kilometer entfernt.
Was müssen Kunden jetzt machen?
Postfachkundinnen und -kunden können laut dem Schreiben der Deutschen Post ihr Postfach am neuen Standort behalten, wenn der Wunsch besteht. Ab dem 27. März könne man sich die neuen Postfachschlüssel in der Bebelstraße abholen. Die alten Schlüssel müssen dafür abgegeben werden. Wer das Postfach am neuen Ort nicht mehr betreiben möchte, soll sich schriftlich an die Post wenden. Der Postfachvertrag werde in dem Fall gekündigt.
„Ich selbst und auch einige der mir bekannten derzeitigen Postfachnutzer sind entsetzt“, schreibt Thomas W. Den neuen Standort bezeichnet er als „völlig dezentral“. Mit dem Vorwurf konfrontiert sagt Rainer Ernzer: „Wir wollten den Standort an der Kurt-Schumacher-Straße schon lange aufgeben und brauchten einen neuen Vertragspartner. Wir haben dafür unabhängig vom Ort den geeignetsten ausgewählt.“
Zukunft der Postbank-Filiale
Ernzer betont, dass es für Kundinnen und Kunden der Post am Standort der Postbank – außer dem Wegfall der Postfächer – keine spürbaren Veränderungen geben wird. „Alle Veränderungen, die Aufgabe des Standortes und auch der Neubau des Post-Verteilzentrums an der Borker Straße, haben rein interne Gründe“, erklärt Ernzer.
Die Filiale bei der Postbank wird von der Bank verwaltet. „Hinter den Tresen stehen dort schon ewig keine Postbeamten mehr“, stellt Rainer Ernzer klar. Deshalb wird sich erst dann etwas grundsätzlich an der Kurt-Schumacher-Straße ändern, wenn die Postbank selbst sich von dort verabschiedet.
Pläne dazu gebe es laut Postbank allerdings nicht. Sprecher Oliver Rittmaier erklärt auf Anfrage der Redaktion: „Ich kann Ihnen bestätigen, dass für unsere Filiale dort derzeit keine Veränderungen an Standort oder Produkt- und Leistungsangebot geplant sind, das gilt auch für die Postdienstleistungen in unserer Filiale.“