"Kassierer"-Sänger will Oberbürgermeister werden
Wolfgang Wendland kandidiert
Bekannt ist er als Sänger der Wattenscheider Punkgruppe "Die Kassierer". Jetzt will Wolfgang Wendland der erste Bürger der Stadt Bochum werden: Zur Oberbürgermeisterwahl am 13. September will "Wölfi" ganz offiziell als Kandidat antreten. Dazu fehlen ihm nur noch 420 Unterschriften.
Bisher steht nur ein Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters in Bochum fest: Thomas Eiskirch tritt für die SPD zur Wahl am 13. September an. Während die anderen etablierten Parteien sich noch über ihre Kandidaten beraten, wirft jetzt völlig unerwartet ein Parteiloser seinen Hut in den Ring: Wolfgang Wendland, Sänger der "Kassierer", gab am Dienstag bekannt, dass er kandidieren möchte.
Konkurrent für Eiskirch
425 Bochumer müssten unterzeichnen, damit Wendland zur Wahl aufgestellt werden kann. Laut Stadtsprecherin Barbara Gottschlich würden sogar 420 Stimmen schon ausreichen - mit so vielen Unterschriften kann jeder als Oberbürgermeisterkandidat antreten. „Und dann bekommt Thomas Eiskirch endlich auch einen ebenbürtigen Konkurrenten“, sagt Wolfgang Wendland. Die Idee für seine Kandidatur entstand eher aus einem Scherz heraus: „Seit 1946 wird Bochum von Sozialdemokraten regiert, dass Eiskirch das Rennen bei der Wahl machen wird, ist anzunehmen. Und daher habe ich in einer Runde unter Freunden meinem Ärger Luft gemacht, mich selbst als Kandidat empfohlen“, erzählt Wendland.
Dass die Unterstützer das für bare Münze nehmen würden, war ihm nicht sofort klar. Doch seine Freunde begannen sofort, die Werbetrommel zu rühren: Als "Bürger für Wolfgang Wendland" machen sie seit Dienstag die Aktion im sozialen Netzwerk Facebook bekannt. Binnen kürzester Zeit hatten fast 700 Menschen die Seite mit "Gefällt mir" markiert.
War Kanzlerkandidat für Anarchistische Pogo Partei
Erfahrung im lokalpolitischen Zirkus bringt der 53-jährige Wendland jedenfalls mit. Während seiner Zeit als Kanzlerkandidat bei der Anarchistischen Pogo Partei (APPD) sammelte er Eindrücke auf der bundespolitischen Ebene. Als parteiloser Kandidat für die Bezirksvertretung Wattenscheid wurde der gelernte Werbe- und Medienvorlagenhersteller von der Partei Die Linke aufgestellt – und gehörte dem Gremium dort von 2009 bis 2014 an.
Und wofür will "Wölfi" politisch stehen, wenn er Bürgermeister wird? „Die Macht eines Oberbürgermeisters ist begrenzt, aber mein Anliegen wäre es, mehr Transparenz in die Politik zu bringen. Die Bürger sollten darüber stets im Bilde sein, was im Haushalt passiert." Am Mittwochvormittag will Wendland die nötigen Unterlagen für seine Kandidatur ins Rathaus bringen.
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