Kunstprojekt gibt Kindern Einblick in die islamische Religion
Huckarder Moschee
Das Ergebnis einer vorbildhaften Aktion stellten 30 Kinder verschiedener Religionen in der Osman-Gazi-Moschee vor. Gemeinsam malten sie Bilder, spielten ein selbst ausgedachtes Theaterstück und lernten dabei eine Menge über andere Glaubensrichtungen.

Beim Projekt »Conni geht zur Moschee« lernten christliche Kinder in der Osman-Gazi-Moschee spielerisch einiges über die islamische Religion.
Auf die Beine gestellt hatten das Projekt für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren die Gemeinde der Huckarder Moschee und die Arbeiterwohlfahrt. Im Handumdrehen waren die 30 Teilnehmerplätze für „Conni geht in die Moschee“ vergeben, berichtete Ricarda Erdmann von der AWO-Arbeitsgruppe Integration, deren eigene Tochter mit viel Spaß dabei war. So groß sei die Nachfrage gewesen, dass für das kommende Jahr eine Fortsetzung angedacht ist.
An drei aufeinander folgenden Samstagen trafen sich die muslimischen und christlichen Kinder in der Moschee. Unter Anleitung der Dortmunder Designerin Astrid Halfmann gestalteten sie Halbmonde mit Sternen und farbenfrohe Mosaik-Bilder verschiedener Moscheen, darunter natürlich auch die in Huckarde. Dabei, sagte Erdmann „waren die muslimischen Kinder die, die richtig Ahnung hatten“ und ihren Freunden erklärten, was es mit den Bräuchen und der Religion des Islam auf sich hat.
Genau davon handelte auch das von der Gruppe geschriebene und einstudierte Theaterstück „Conni geht in die Moschee“: Zusammen mit ihren deutschen und türkischen Freundinnen möchte Conni im muslimischen Gotteshaus am Gebet teilnehmen, wird jedoch von ihrer verstörten Mutter, ihres Zeichens Frauenbeauftragte der evangelischen Gemeinde, dabei überrascht.Bald gelingt es jedoch der Hodscha, einer islamischen Religionslehrerin, die Zweifel der Mutter zu zerstreuen. Schließlich entdecken Kinder und Erwachsene beider Glaubensrichtungen, dass sie im Grunde gar nicht so verschieden sind.
Was die Mutter im Theaterstück sich erst erklären lassen musste, stellten die jungen Teilnehmer des Kunstprojektes spielerisch beim kreativen Miteinander fest. Ängste oder Vorurteile der anderen Religion gegenüber gibt es bei diesen Kindern wohl keine mehr - und die Großen können sich an den kleinen Künstlern getrost ein Beispiel nehmen.
Die Osman Gazi Moschee an der Rahmer Straße 116 war früher eine neuapostolische Kirche. 2009 erwarb die Türkisch-Islamische Gemeinde Huckarde das leer stehende Gotteshaus. Eröffnung feierte die Moschee am 2.06. 2010.