300 Schüler geben fiktiv ihre Stimme ab
Juniorwahl
Wenn am Sonntag 61,8 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen sind, bei der Bundestagswahl ihr Kreuzchen zu machen, müssen sie zu Hause bleiben: Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sind nicht wahlberechtigt. Doch in der Wolfhelmschule war bereits am Donnerstag Wahltag.

Vor der Wahl mussten die Schüler sich mit ihrem Schülerausweis und einer Wahlbenachrichtigungskarte ausweisen. Aylin Wunderlich (2.v.r.) kontrolliert als Wahlvorstand die Daten.
Juniorwahl in der Wolfhelmschule
Anders als die Wahlberechtigten am 22. September, gaben die Schüler ihre Stimme allerdings online am Computer ab. Jedoch konnten sie ihr „digitales Kreuzchen“ auf dem gleichen Stimmzettel machen, wie es alle Wahlberechtigten des Wahlkreises Coesfeld -Steinfurt II, dem die Stadt Olfen zugeschlagen ist, am Sonntag tun werden. An diesem Tag werden auch die Ergebnisse der Juniorwahl veröffentlicht. Ziel der Juniorwahl ist das Üben und Erleben von Demokratie. „Und die Scheu vor dem Wahlakt zu nehmen“, ergänzt Bernd Herrmann, didaktischer Leiter der Schule. 2264 Schulen sind republikweit beteiligt, mehr als eine halbe Million Schüler werden – so die Ankündigung der Organisatoren – ihre Stimme abgeben.
Juniorwahl in der Wolfhelmschule
Den Schülern der Wolfhelmschule gefiel die Aktion. „So haben wir auch das Recht, zur Wahl zu gehen“, sagt Laura-Luisa Besemann, Schülerin der Klasse 8.4. Ihre Mitschülerinnen Michelle Götze und Victoria Geiping erzählen, dass sie sich im Internet über die verschiedenen Parteien und Kandidaten schlau gemacht hätten. Auch der „Wahl-O-Mat“ sei im Unterricht genutzt worden. Durch die „Juniorwahl“ soll bei künftigen Jungwählern der Grundstein gelegt werden, sich in Zukunft mehr als bislang an der Wahl zu beteiligen. Und erwiesenermaßen steigert das seit 1999 durchgeführte Projekt die Wahlbeteiligung bei Erstwählern und Eltern. „Wenn durch dieses Projekt nur ein paar Prozent mehr zur Wahl gehen, ist das schon ein Erfolg“, erklärte Bernd Herrmann.