
Das ist wohl der Alptraum aller Eltern: In Bottrop ist ein 13-jähriger Junge auf der Straße angesprochen, in ein Auto gezerrt und später vergewaltigt worden. Das war vor über drei Jahren. „Steig ein, dann kriegst du Geld.“ So oder sich der spätere Täter damals ausgedrückt haben. Es war ein Bekannter des Vaters. Jetzt ist er verurteilt worden.
Das Essener Landgericht hat am Donnerstag (30.03.2023) sieben Jahre Haft verhängt. Außerdem wurde die anschließende und unbefristete Sicherungsverwahrung angeordnet – zum Schutz der Allgemeinheit. Der Angeklagte war für die Justiz nämlich kein Unbekannter.
Schon vorbestraft
2017 stand er schon einmal wegen Kindesmissbrauchs vor Gericht. Damals hatte das Amtsgericht Bottrop in erster Instanz zwei Jahre und drei Monate Gefängnis verhängt. In der Berufungsverhandlung am Essener Landgericht war die Strafe später jedoch auf zwei Jahre Haft auf Bewährung gesenkt. Der Angeklagte blieb auf freiem Fuß.
Im aktuellen Prozess hatte der 55-Jährige zunächst ein umfassendes Geständnis abgelegt, dann aber große Teile widerrufen. Deshalb war auch dem zur Tatzeit 13-Jährigen eine Aussage vor Gericht nicht erspart geblieben. Gleiches galt für seinen ein Jahr älteren Bruder, der ebenfalls in die Fänge des Angeklagten geraten war. Tatorte waren laut Urteil die Wohnung des Angeklagten und dessen Auto.