Schalke und das „konkurrenzfähige Budget“ Was bedeutet das eigentlich?

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Moritz Jenz, Schalke 04
Moritz Jenz: Kaufpflicht könnte im Falle des Klassenerhaltes erfüllt werden, auch ohne andere Spieler verkaufen zu müssen. © Dennis Ewert/RHR-FOTO
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Die von Finanzchefin Christina Rühl-Hamers in Aussicht gestellte „klar erkennbare Trendwende“ schlägt sich in den Schalker Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 noch nicht nieder. Dort stehen 20 Millionen Euro Jahresverlust in den Büchern.

Ab 2023 sollen dann wieder Gewinne geschrieben werden. Was bedeuten die Zahlen für die sportliche Planung?

Szenario für beide Ligen

Für beide demnächst möglichen Ligen, also für die Erste oder für die Zweite, soll der sportlichen Leitung ein „konkurrenzfähiges Budget“ zur Verfügung gestellt werden, so die Zusage der Schalker Finanz-Abteilung. Alle dazu veröffentlichten Angaben sind bislang nur geschätzt.

Es gilt allerdings als sicher, dass sich im Vergleich zur zweigleisigen Planung vor zwei Jahren, damals stieg Schalke ab, gar nicht so viel ändern wird.

Unteres und oberes Drittel

Für die Zweite Liga würde ein Lizenzspieler-Etat in Höhe von ca. 20 Millionen Euro zur Verfügung stehen, der sich im Falle des Klassenerhaltes auf ca. 40 Millionen Euro verdoppeln würde.

In der Ersten Liga würde sich Schalke wie bisher auch damit im unteren Drittel bewegen, in der Zweiten Liga im oberen – ganz klar mit dem Ziel erneuter direkter Wiederaufstieg.

Was die nackten Zahlen nicht ausdrücken können: Der kontinuierliche Aufbau einer Mannschaft ist unter diesen Bedingungen so nur im Falle des Klassenerhalts möglich. Würde Schalke absteigen, stünde erneut ein großer Umbruch bevor – allein schon deshalb, weil die zahlreichen Leihspieler die Königsblauen dann wohl verlassen würden.

Kaufpflicht erfüllen ohne Verkäufe

Bleibt Schalke erstklassig, sieht das ganz anders aus: Dann gibt es beispielsweise Kaufpflichten für Moritz Jenz und Tom Krauß. Die kann Schalke dann auch erfüllen, ohne – ein wichtiger Zusatz – andere Spieler verkaufen zu müssen.

Das würde Schalke also nach Jahren der großen Umbrüche in die Lage versetzen, Kaderwerte zu schaffen und systematisch eine Mannschaft mit der Perspektive aufzubauen, kein „ewiger Abstiegskandidat“ zu sein.