
Es fällt Figan Ucar-Macit schwer, Worte zu finden. Die Betroffenheit der Borkerin ist groß. Die Bilder und Videos von den Folgen des Erdbebens im türkisch-syrischen Grenzgebiet lassen nicht los – viele wollen helfen. Auch viele Menschen aus Selm. Für Figan Ucar-Macit und das Team der Schicksalshelfer war deshalb schnell klar, dass sie eine Hilfsaktion starten.
„Es ist Winter und es fehlt an allem. Seit gestern versuche ich Kontakte zu knüpfen, damit wir auch helfen können, wo Hilfe dringend benötigt wird. Eine Logistik-Firma aus Brambauer wird mehrere LKW mit Hilfsgütern in die Gebiete schicken. Diesbezüglich würde ich gerne eine Spendenaktion starten und mich sehr freuen, wenn ihr uns unterstützen könnt“, schrieb sie entsprechend am Dienstag in der Facebook-Gruppe der Schicksalshelfer.
Sie bittet mögliche Spender vor allem folgende Sachspenden abzugeben:
- Babynahrung
- Windeln und Feuchttücher
- Babyfläschchen
- Hygieneartikel aller Art
- Damenbinden
- Verbandsmaterial
- Decken
Kinder ohne Eltern
„Es gibt ganze Listen von Kindern, die ihre Eltern verloren haben und nun alleine dastehen“, sagt Figan Ucar-Macit im Gespräch mit der Redaktion. Auch deshalb sei es jetzt wichtig, beispielsweise Babynahrung in die betroffenen Gebiete zu senden.
Nur ein Beispiel von vermutlich Tausenden: In Syrien ist ein Neugeborenes aus dem Trümmern geborgen worden – und hat überlebt. Medienberichten nach war das Baby noch durch die Nabelschnur mit seiner toten Mutter verbunden. Das kleine Mädchen ist die einzige Überlebende der Familie – beide Eltern, die vier Geschwister und ein eine Tante überlebten nicht. Im Krankenhaus wurde das Mädchen Aja genannt.
Die Opferzahlen steigen stündlich, rund 60.000 Retter sind im Einsatz.
Was derzeit nicht unbedingt gebraucht wird, sagt Figan Ucar-Macit, sind Kleiderspenden. Die nehmen sehr viel Platz weg – und eigentlich könnten auch nur neue Waren weitergegeben werden, keine gebrauchten. Auch Geldspenden nehmen die Schicksalshelfer entgegen, um davon dann sinnvoll für die Opfer einzukaufen.
Für Donnerstag (9. Februar) sind zwei Termine angesetzt, an denen Spenden abgegeben werden können. Und zwar am Förderzentrum Nord in Bork, Waltroper Straße 19 von 13 bis 15 Uhr und 16 bis 18 Uhr. „Es geht aber auch immer nach Absprache. Man kann sich einfach telefonisch (Tel. 0152 29555958), über Facebook oder bei Dörlemann melden“, sagt Figan Ucar-Macit.