BG Dorstens Hoffnungsträger kommt aus Witten Tecklenborg kann mehr als nur 3 x 3

Freier Mitarbeiter
Alexander Tecklenborg
Im Pokalspiel gegen den BSV Wulfen erzielte Alexander Tecklenborg (l.) 17 Punkte. © Juergen Theobald
Lesezeit

Es scheint auf den ersten Blick etwas ungewöhnlich, dass ein Spieler der zuletzt bei den Witten Baskets in der Landesliga spielte, nun in der 2. Regionalliga der Hoffnungsträger der BG Dorsten unter den Körben sein soll. Doch der Medizin-Student der Uni Witten-Herdecke kennt sich auch in den höheren Regionen des Sports aus.

Der 25-Jährige lebt seit seiner frühesten Kindheit mit dem Basketball. Nach einigen Versuchen, im Fußball Fuß zu fassen, nahm ihn seine Schwester mit zum Basketball und dort blieb er dann auch. Beim USC Freiburg genoss er eine vorbildliche Grundausbildung, und schaffte es auch in die JBBL, die Juniorenbundesliga: „Dort habe ich mit Moritz Hübner und Cosmo Grühn in einem Team gespielt, die anschließend in der zweiten und dritten Liga anheuerten.“

Während des zehnten Schuljahres verbrachte er ein halbes Jahr im kanadischen Edmonton, wo er an der High School natürlich auch Basketball spielte: „Dort habe ich eine Menge an technischen Fähigkeiten vermittelt bekommen, was mir dann in Deutschland sehr weitergeholfen hat.“

3 x 3 gegen Dennis Schröder

Ein ganz besonderes Erlebnis erwartete Tecklenborg im Jahre 2016. Sein großer Basketball-Bruder Fabian Ristau, ein ehemaliger Pro-A-Spieler, fragte ihn, ob er nicht Lust habe, an einem 3×3-Turnier in Hamburg teilzunehmen. Das ist eine Basketball-Variante, bei der zwei Dreier-Teams gegeneinander auf einen einzigen Korb spielen. Die Mannschaft nannte sich damals Team Weightroom: „Weil wir alle drei gerne ins Fitness-Studio zum Pumpen gingen.“

In Berlin spielte das Team sein erstes Turnier, und Tecklenborg schwärmt immer noch: „Das war eine tolle Atmosphäre. Wir spielten unter freiem Himmel vor zahlreichen Zuschauern.“ Seine Mannschaft erreichte das Finale gegen ein Team, in dem der heutige NBA-Weltstar Dennis Schröder spielte: „Das haben wir deutlich verloren, waren aber dennoch für die deutsche Meisterschaft qualifiziert, die einen Tag später am gleichen Ort stattfand.“

Dort traf das Team Weightroom im Halbfinale wieder auf Schröder, unterlag diesmal aber nur knapp mit einem Punkt. Am Ende langte es dann für den dritten Platz. Doch dann folgte eine Riesenüberraschung: „Der Deutsche Meister hätte sich für ein Turnier der World Tour qualifiziert. Da aber sowohl beim Meister als auch beim Vizemeister Vertragsspieler dabei waren, mussten sie absagen. Plötzlich durften deshalb wir nach Ungarn fahren.“

Gegen die Welt-Elite

In Debrecen trafen Tecklenborg und seine Teamkameraden auf die Welt-Elite des 3×3-Basketballs: „Da sind wir kräftig versohlt worden, aber es war dennoch eine tolle Erfahrung. Noch heute spielt Tecklenborg jährlich acht oder neun Turniere und sammelt dort auch Ranglistenpunkte. Immerhin gehört er in der Weltrangliste als 916. zu den besten tausend Spielern der Erde. In Deutschland wird er in der nationalen Rangliste als 39. geführt.

Seine Seniorenjahre verliefen dann nicht mehr so glatt, zumal er wegen einer Schleimbeutelentzündung im Arm lange ausfiel: „In der zweiten Mannschaft von Tübingen bekam ich in der 1. Regionalliga während meines Freiwilligen sozialen Jahres nicht so viel Einsatzzeit.“ Anschließend führten einige private Umstände dazu, dass sich Alexander Tecklenborg nicht mehr so sehr um den orangenen Ball kümmerte.

Er studierte in Freiburg zwei Semester Informatik, bevor er sich dann zu einer Ausbildung zum Physiotherapeuten entschloss. Tecklenborg erinnert sich: „Viel Zeit für den Sport blieb da nicht, doch der Basketball war immer meine erste Liebe.“

„Spiel ist schneller“

Alexander Tecklenborg
Alexander Tecklenborg (l.) sieht noch Steigerungspotenzial bei sich. © Jürgen Theobald

Der Wechsel nach Dorsten erfordert schon einige Umstellungen: „Natürlich wird da viel schneller gespielt, und wenn man längere Zeit langsamen Basketball gewohnt war, muss man sich wieder neu orientieren. Das dauert auch länger als die zwei Trainingseinheiten, die ich bislang bei der BG hatte. Ich habe allerdings auch schon ein paar Kilo verloren und ich merke, dass meine alte Reaktionsfähigkeit wieder zurückkommt.“

Noch Steigerungspotenzial

Sein Einstand in Salzkotten war gleich eine harte Nummer: „Mein Gegenüber Thomas Stukenberg war etwa 20 Kilo schwerer als ich. Doch ich glaube, dass ich ihn im Rückspiel schon besser in den Griff bekommen werde.“ Das Zusammenspiel mit der Mannschaft werde sich auch noch verbessern: „Ich spiele eine andere Art Center als meine Vorgänger, und wir müssen uns aneinander gewöhnen. Wenn ich in zwei Wochen meine letzte Klausur geschrieben habe, kann ich auch noch intensiver trainieren.“

Nach dem Auswärtsspiel in Soest wird Tecklenborg im Pokalspiel gegen Ibbenbüren am 25. Januar seine Heimpremiere feiern „Darauf freue ich mich schon sehr, und ich hoffe dass wir uns bis zum Saisonende auch noch nach oben arbeiten.“

  • 2. Regionalliga 2: BC Soest, BG Dorsten, Sa. 19 Uhr, SH Aldegrever-Gymnasium, Pollhofstraße, 59494 Soest.