
Vor Operationen sind Corona-Tests in Pandemiezeiten obligatorisch, so passiert auch bei einer Frau. Nach dem Abstrich, der in der Nase erfolgte, klagte die Patientin allerdings über Kopfschmerzen, Nackensteifheit, Lichtempfindlichkeit, Erbrechen und über einen „metallischen Geschmack“ im Mund. Nach einigen Tests stellten die Ärzte im Krankenhaus fest, dass offenbar gehirnabschirmende Wirbelsäulenflüssigkeit aus einem schmalen Riss in die Nase der Patientin austrat. Das geht aus einer Fallstudie aus den USA hervor, die in der Fachzeitschrift „JAMA Otolaryngology – Head & Neck Surgery“ veröffentlicht wurde.
Nasentupfer beschädigt Beutel am Hirn
Die behandelnden Ärzte vermuteten als Grund für den Riss den in der Nase durchgeführten Corona-Test. Der Nasentupfer, der dafür weit in das Innere der Nase eingeführt wird, könnte den Beutel mit der Flüssigkeit beschädigt haben. Weitere Tests ergaben, dass die Frau offenbar schon zuvor an einer Enzephalozele, an einer kleinen Lücke im Schädel, gelitten habe, durch die Hirnteile nach außen dringen können. Bei einer anschließenden OP konnten die Ärzte die Lücke im Knochen mit einem Weichteiltransplantat füllen.
Fallstudie zeigt Screening-Alternativen auf
Dies ist laut der Fallstudie der einzige dokumentierte Fall dieser Art. Er unterstreiche jedoch die Notwendigkeit, Klinikpersonal und auch die breite Öffentlichkeit über das Tupfer-Screening durch die Nase und über etwaige damit verbundene Probleme aufzuklären, heißt es in der Studie.
Um Probleme zu vermeiden, werden in der Studie alternative Screening-Verfahren für Patienten genannt, die an Nasennebenhöhlenproblemen oder anderen Erkrankungen im Schädelbereich leiden.
RND/wel