
Der unionsinterne Machtkampf zwischen Armin Laschet und Markus Söder um die Kanzlerkandidatur wird möglicherweise doch wie 1979 durch eine Abstimmung in der Bundestagsfraktion geklärt. Unter Abgeordneten und in Länderkreisen von CDU und CSU wurde dies nach Informationen des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) am Donnerstag als ein Ausweg beschrieben.

Sowohl von CDU- als auch von CSU-Seite hieß es, dass ihre beiden Parteivorsitzenden keinerlei Andeutungen gemacht hätten, dem jeweils anderen die Kanzlerkandidatur zu überlassen. „Keinen Millimeter sind sie bisher zurückgewichen“, hieß es in Kreisen der Spitzengremien.
Der Druck steigt
Es solle eine Liste zur Beantragung einer Fraktionssondersitzung erstellt werden. Dafür werden bereits persönliche Unterschriften eingesammelt. Es würden Vorbereitungen für den Fall getroffen, dass sich beide Parteichefs nicht einigten.

In ihrer Sitzung am vergangenen Dienstag sei der Druck in der Fraktion bei den Auftritten von Laschet und Söder groß gewesen, die für den Wahlkampf zentrale Entscheidung über die K-Frage direkt an Ort und Stelle mit einer geheimen Abstimmung zu klären, hieß es in der Fraktion. Beim nächsten Mal sei das nicht mehr aufzuhalten – zumal an diesem Montag die Grünen ihren Kandidaten Robert Habeck und oder ihre Kandidatin Annalena Baerbock präsentieren würden.
CDU will geschlossen agieren
Allerdings verlautete aus der CDU, dass es Bemühungen gebe, geschlossen zu bleiben und sich auch in der Fraktion nicht spalten zu lassen. Das liefe dann darauf hinaus, dass die CDU einer Abstimmung in der Fraktion nicht folgen wolle, hieß es.
