
Mit der Zeit gewöhnt man sich an das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen. Für viele gehört der Griff nach der Maske schon ebenso dazu wie der nach dem Schlüssel oder Portemonnaie. Allerdings schleichen sich bei Routinen auch gerne Mal Dinge ein, die nicht gerade ideal sind – wenn auch praktisch.
Beim Umsteigen in der Bahn nutzt man den Moment, ohne Maske durchzuatmen. Kurz zur Post, zum Bäcker und in die Tankstelle hüpfen – ständig wird der Mundschutz auf- und abgesetzt. Ebenso beim Einkaufsbummel. Was also mit der Maske tun, wenn man sie gerade nicht über Mund und Nase trägt?

Viele Menschen haben ihre eigenen Gewohnheiten entwickelt. Manche ziehen die Maske einfach kurzfristig unters Kinn, andere tragen sie ums Handgelenk und wieder andere entscheiden sich dazu, die Maske an den Rucksack zu knoten.
Wo kann man seinen Mundschutz am besten „parken“?
Um diese Frage zu beantworten, haben wir Dr. Andreas Podbielski, Direktor des Instituts für Medizinische Mikrobiologie, Virologie & Hygiene der Universitätsmedizin Rostock gefragt und ihm eine Liste von verschiedenen Methoden vorgelegt. Auch wenn er betont, dass es keine wissenschaftlich fundierten Forschungsergebnisse zur korrekten Aufbewahrung von Masken gibt, hat er die Arten für uns eingeordnet.
Am besten findet der Mediziner es, den Mundschutz am Autorückspiegel zwischenzulagern – wenn man denn ein Auto hat. Für alle ohne Auto und wenn man zu Fuß unterwegs ist, sei der beste Ort der Oberarm. Am schlechtesten hingegen ordnet er das Tragen am Handgelenk ein. Hier die Einschätzung des Hygiene-Experten von eins (hygienisch) bis elf (wenig hygienisch).
- Maske am Autorückspiegel: Hier hängt sie luftig und griffbereit – wenn man denn über ein Auto verfügt und damit gerade unterwegs ist. Selbstverständlich sollte die Maske dort so hängen, dass sie das Sichtfeld des Fahrers nicht übermäßig einschränkt.
- Maske am Oberarm: Hier hängt die Maske durchaus gut – maximal für die Zeit, die eine Maske bis zum Wechsel getragen werden sollte. Am besten kurz über dem Ellenbogen und nach hinten gerichtet. So ist die Chance gering, irgendetwas damit zu berühren.
- Maske am Ellenbogen: Ähnlich wie die Maske am Oberarm, hängt der Mundschutz hier gut. Es droht wenig Gefahr, dass die Maske in Kontakt zu anderen Flächen kommt oder im Atemraum hängt.
- Maske an einer Brillenkette um den Hals: Die Maske ist zwar griffbereit und wird nicht durch Kontakt mit Flächen verschmutzt, allerdings hängt sie hier im Atemraum des Trägers und auch anderer Menschen.
- Maske unters Kinn ziehen: Nicht empfehlenswert. Das ist eine recht schmutzige Partie des Gesichts und die Maske wird danach ja wieder über Mund und Nase gezogen. Außerdem hängt die Maske immer noch im eigenen Atemraum oder dem anderer Menschen.
- Maske an einem Ohr hängen lassen: Hier gilt Ähnliches wie bei der Maske unter dem Kinn, auch wenn der Kontakt nicht ganz so eng ist. Allerdings sei es zudem unsicher, weil die Maske leicht herunterfallen kann.
- Maske in die Hosentasche: Keine gute Idee, wenn die Maske ungeordnet verstaut wird: Beim Rein- und Rausholen wird die Maske ausführlich begrapscht und damit an allen Teilen verschmutzt. Auch in der Tasche ist es nicht unbedingt sauber. Einzige, wenn auch nicht optimale, Möglichkeit: Die Maske vorher sorgfältig mit der Außenseite nach außen zweifach falten und so verstauen. Starkes Falten beeinträchtigt aber rasch die mechanische Stabilität der Maske.
- Maske in die Handtasche/in den Rucksack: Hier gilt gleiches wie für die Maske in der Hosentasche. Handtasche und Rucksack werden zudem eher seltener gereinigt.
- Maske an der Handtasche/am Rucksack: Keine gute Idee, da die Maske dann auch Handtasche und Rucksack an den Außenseiten berührt – und wo die vorher waren, weiß man meist nicht allzu genau.
- Maske am Fahrradlenker: An sich schön luftig, aber auch der Fahrradlenker ist nicht gerade ein sauberer Bereich. Auch Abgase und Straßendreck kommen hier gut hin. Zusätzlich droht das Problem, dass der Mundschutz herunterfällt.
- Maske am Handgelenk: Die Möglichkeit, die Maske bei der Berührung anderer Dinge zu verschmutzen, ist extrem hoch. Der Oberarm ist dafür deutlich besser geeignet.
Die häufigsten Fehler bei Mundschutz-Nutzung
Abschließend haben wir Dr. Podbielski noch gefragt, was viele Menschen im Umgang mit dem Mund-Nasen-Schutz falsch machen. So sollte man folgende Dinge beachten.
- Das richtige Tragen: Die Mund-Nasen-Bedeckung gehört über Mund und Nase – wie der Name schon sagt. Viele lassen die Maske unter der Nase hängen, da nützt sie allerdings so gut wie nichts.
- Das richtige Waschen: Alltagsmasken sind zumeist aus waschbarem Textil und sollten regelmäßig bei mindestens 60 Grad Celsius gewaschen werden. Einmalmasken kann man übrigens auch häufiger als nur einmal benutzen, sofern man sie zwischen dem Tragen sauber auslüften und trocknen lässt.
- Das richtige An- und Ablegen: Egal welche Maske – der Mundschutz sollte immer nur an den Außenseiten mit den Händen berührt werden.
- Die richtige Aufbewahrung: Auch wenn man es besonders gut meint: Masken sollten nicht ständig im Plastikbeutel oder einer Frischhaltedose aufbewahrt werden. Sie sollten lieber nicht luftdicht abgeschlossen aufbewahrt werden. Ansonsten können sich eventuell daran vorhandene Keime sehr gut vermehren. Besser ist die Aufbewahrung in einem luftdurchlässigen und sauberen Stoffbeutel oder Karton.
Eine Maske zu tragen, trägt also schon einen großen Teil dazu bei, dass sich das Coronavirus Sars-CoV-2 nicht so schnell verbreiten kann. Wer auf ein paar Kleinigkeiten im Umgang mit dem Mundschutz achtet, kann diesen Effekt allerdings noch verstärken.
