
Die sogenannten „Spectacula Latina“ finden seit 15 Jahren regelmäßig am Anne-Frank-Gymnasium statt und mussten nur einmal wegen der Corona-Pandemie im Jahre 2021 aussetzen. Diesmal beteiligen sich fünf verschiedene Lerngruppen von der Klasse 7 bis hin zu Schülern und Schülerinnen aus der Q1 an der Gestaltung der Abende am Montag, 13., und Mittwoch, 15. Februar. Sie alle beweisen, dass Latein am AFG keine tote Sprache, sondern im Gegenteil sehr lebendig ist.
So führen die Siebtklässler, die erst seit einem halben Jahr Lateinunterricht haben, unter der Leitung ihrer Lehrerin Gabriele Sonntag eine Straßenszene aus dem alten Rom auf. Es folgen Schüler der Stufe 8 mit dem Mythos von Pluto und Proserpina, in dem neben der Liebe zwischen dem Gott der Unterwelt Pluto und der von ihm entführten Proserpina auch die Entstehung der Jahreszeiten erklärt wird.

Römische Leckerbissen in der Pause
Das dritte Stück des Abends liefert die 9c, die im Deutschunterricht das deutschsprachige Stückchen „Auf dem Sklavenmarkt“ einstudiert hat. Der junge Decimus soll eigentlich einen Sänftenträger für seinen Vater kaufen, verliebt sich aber auf dem Sklavenmarkt auf den ersten Blick in eine junge Germanin, die er viel lieber erwerben möchte. Wie dieses und andere Probleme beim Sklavenkauf gelöst werden, zeigen die Neuntklässler mit viel Humor.
In der sich anschließenden Pause kann sich das Publikum mit römischen Leckerbissen stärken. Nach der Pause werden die Zuschauerinnen und Zuschauer erst durch die Geschichte des verstorbenen Aloysius in den Himmel mitgenommen, wo selbstverständlich auch Latein gesprochen wird. Allerdings gefällt es Aloysius im Himmel so gar nicht, das ständige Halleluja und Hosianna Singen unterscheidet sich so sehr von dem, was er sich unter himmlischen Freuden vorgestellt hat. Schließlich findet Gottvater eine Aufgabe für den unmusikalischen Aloysius, die auch diesen zufriedenstellt.

In die griechische Unterwelt
Das letzte Stück des Abends, welches von den Mitgliedern der Latein-Theater AG unter Leitung von Birgit Berendes einstudiert wurde, führt dann in den Tartarus. Hier hat sich im Laufe der Jahrtausende einiges getan. Die Modernisierung ist auch an der griechischen Unterwelt nämlich nicht spurlos vorbeigegangen. So muss Sisyphus beispielsweise keinen Stein mehr den Berg hinaufrollen, sondern einen lateinischen Text abtippen, was für mindestens ebenso viel Schweiß sorgt.
Insgesamt stehen an beiden Abenden knapp 100 verschiedene Schüler und Schülerinnen auf der Bühne, die seit den Herbstferien mit ihren Latein- und Deutschlehrerinnen Birgit Berendes und Gabriele Sonntag für diese Auftritte geprobt haben und nun darauf hoffen, dass die Reihen voll besetzt sein werden.
Der Eintritt beträgt für Erwachsene drei Euro, für Schüler und Studenten 1,50 €, die Vorstellungen beginnen jeweils um 18.30 Uhr.